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Zweisprachigkeit: Gabe oder Fluch?

Majoe, Farid Bang, Kollegah, Nimo: Viele der beliebten Rapper in der deutschsprachigen Rap-Szene sind Ausländer. Diese sind in Deutschland zweisprachig aufgewachsen. Man sagt, dass dies viele Vorteile mit sich bringt. Stimmt das?

 

Einerseits muss man sagen, dass Zweisprachigkeit ein Geschenk ist. Man kann viele Wörter durch verwandte Sprachen ableiten. Das Wort „lycee“ im Französischen ist genauso wie im Türkischen; „lise“ oder „good“ im Englischen klingt wie „gut“ im Deutschen. Hierbei muss man z.B. nicht einmal, wie andere Menschen, verrückt Vokabeln lernen, um die Sprache zu lernen. Sei es, die Grammatik lernen oder seien es die Wörter. Das ist doch alles viel zu lästig oder? Ein Preis ohne Feiß sozusagen. Einfach nur traumhaft. Noch dazu besitzt man meist einen Reichtum an Kultur. Man kennt Bräuche und Sitten zweier Kulturen und kann diese kombinieren. Dementsprechend kann man z.B. positive Eindrücke bei anderen Menschen erzielen. Ein Beispiel hierfür wäre, dass ein orientalisch geprägter Jugendlicher sehr respektvoll gegenüber den älteren Menschen ist, weil er es nicht anders von den Eltern gesehen hat. Bei den Deutschen hingegen ist das nicht immer zwingend der Fall, da es öfters Streit innerhalb der Familien gibt und das die Kinder beeinflusst.

 

Jedoch muss man andererseits sagen, dass man mit der „ach so schönen Zweisprachigkeit“ auch eine Schattenseite des Lebens, innerhalb zweier Kulturen, erlebt. Zunächst ist zu sagen, dass man nicht weiß, welcher Kultur man angehört. Im Heimatland ist man ein Deutscher und in Deutschland ist man ein Ausländer. Man ist also zwischen diesen zwei Welten gefangen. Außerdem beherrscht man keine der beiden Sprachen perfekt. Sobald man sich auf die eine Sprache konzentriert und sich verbessert, nimmt die Qualität der anderen Sprache ab - wie ein Teufelskreis.

„Zweisprachigkeit bringt viele Vorteile mit sich.“ Diese Aussage sollte man nicht einfach so benutzen. Man sollte beide Seiten gegeneinander abwägen und dann urteilen.

 

von Murat Kisla

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