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Sprache 4.0: vom Brief zur Shortmessage auf Whatsapp

Früher haben Enkelkinder ihren Großeltern noch Briefe auf dem schönsten Briefpapier, das sie besaßen, mit dem besten Füller und in absoluter Schönschrift über ihre Erlebnisse geschrieben: Natürlich durfte dort kein Rechtschreibfehler zu finden sein, sogar die Eltern mussten den Brief nochmals genau überprüfen. Heute verschickt man kurze Nachrichten, geschmückt mit bunten und lustigen Smileys, auf Whatsapp und auf die Rechtschreibung wird meist auch kein Wert mehr gelegt – Hauptsache es geht schnell und die liebe Omi freut sich, mal wieder etwas von ihrem Enkel gehört zu haben.

 

Doch haben moderne Medien und das Internet wirklich so großen Einfluss auf unsere Sprache? Viele würden diese Frage deutlich mit ja beantworten. In Whatsapp wird man gefragt: „Gehst du morgen Arbeit“, auf Facebook sieht man Sprüche, die super „vong der niceigkeit her“ sind, und von der (nicht vorhandenen) Rechtschreibung brauchen wir gar nicht erst anfangen zu sprechen. Da liest man oft: „Wenn ich diese Kommentare sehe, merke ich direkt, wie ich selbst immer mehr verblöde“. Eigentlich vollkommen verständlich, dass die Sprache sich dadurch verändert.

 

Keiner achtet mehr auf die Rechtschreibung: Es soll schließlich schnell gehen und im Internet achtet doch eh keiner so genau darauf. So werden die Sätze immer kürzer, die Rechtschreibung wird vernachlässigt, neue Wörter werden gebildet und schließlich auch im Alltag verwendet. Die Sprache verändert sich. Ob das die ältere Generation begeistert, ist fraglich. Wenn der Enkel plötzlich schreibt: „Jo Omi, whats up bei dir? Kannst morgen kommen, Mama ist Arbeit und habe kein Essen in the house. Wär ech nice von dir.“, wird sie wohl zuerst die Mama anrufen, ob das Kind an einer Rechtschreibschwäche leide, oder ob das jetzt der neueste Trend sei...

 

Also jetzt mal im Ernst: Man ist nicht beliebter, wenn man nur in halben Sätzen spricht und Wörter verwendet, die man auf irgendeiner Seite auf Facebook gefunden hat. Schreibt in vollständigen Sätzen, achtet (zumindest ein bisschen) auf die Korrektheit eures Schreibstils und verwendet alltagstaugliche Begriffe, die liebe Omi wird es euch danken, und jeder andere normale Mensch auch.

 

von Leonie Vormittag

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